bildarchiv | fotografische langzeitbeobachtung schlieren 2005 – 2020

Gaswerk-Areal

Ausgangssituation 2005

Das Gaswerk (Vergasung von Koks) der Stadt Zürich wurde 1897 in Schlieren eröffnet und 1974 geschlossen. Das Werk und seine Gebäude bilden eine exemplarische Industrieanlage des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Einst das grösste Gaswerk der Schweiz, wurde die Anlage 1972 nach Einführung des Erdgases stillgelegt und zum Teil umgenutzt. Heute befinden sich in den historischen Gebäuden verschiedene Kleinbetriebe, Freizeiteinrichtungen, Medienbetriebe, ein Museum und Künstlerateliers. Im Teil zur Limmat und im westlichen Teil sind gewerbliche Neubauten für flächenintensive Speditions- und Logistikbetriebe entstanden.

Ziele 2005

Die derzeit angesiedelten Nutzungen sind für Schlieren einzigartig und tragen zu einem neuen, innovativen Image bei. Für das Gaswerkareal wird die weitere Umstrukturierung und Verdichtung erwartet. Es wird davon ausgegangen, dass die historischen Gebäude eher innovative Unternehmen und Künstler anziehen, die das spezielle Ambiente schätzen, während sich die Randzonen, aufgrund der abseitigen Lage und den grossen Platzreserven, eher für Logistikunternehmen eignen. Die Nutzung der historischen Gebäude wird sich bei weiterer Verdrängung der Alternativkultur aus Zürich West weiter nach Westen verlagern. Die Strukturen im Gaswerkareal eignen sich hierfür bestens. Das Areal mit seinen historischen Bauten soll als Zeitzeuge und Baudenkmal erhalten bleiben. Auf den unternutzten Arealteilen und den Rändern sind weitere Neubauten möglich, die jedoch das historische Ensemble nicht beeinträchtigen sollten. Die Ausstrahlung der Altbauten und die bestehenden Nutzer können der Motor für die weitere Ansiedlung innovativer Firmen sein. Eine Öffnung des Areals zum Limmatraum ist anzustreben.

Zusammenfassung der Entwicklung 2005–2020

Das Gaswerkareal hat sich von Nutzung, Bebauung und Atmosphäre her seit 2005 kaum verändert. Charakteristisch ist nach wie vor das Nebeneinander von Speditions- und Logistikbetrieben, Freizeiteinrichtungen wie z.B. dem Kletterzentrum, Künstlerateliers und Kleingewerbe. Die historischen Bauten sind als Zeitzeugen bisher alle erhalten geblieben.

Eine umfassende Schlussauswertung der Stadtentwicklung Schlierens wird in der Buchpublikation «Stadtwerdung im Zeitraffer» veröffentlicht, die 2023 bei Scheidegger & Spiess, Zürich erscheint.

www.scheidegger-spiess.ch

Übersichten | Diese Aufnahmen werden alle zwei Jahre vom selben aus Standpunkt wiederholt
2005
2007
2009
2011
2013
2015
2017
2019